Die drei Stichworte Herzlichkeit, Freude und eine großartige Reisegruppe wurden bei der Reflexion der Fahrt am vorletzten Abend in Benin häufig genannt. Doch es gab viele weitere Eindrücke, Begegnungen und Stichworte von der Beninfahrt, die dieser Reisebereicht hervorheben möchte.
In den letzten Monaten und Wochen vor der Reise haben wir uns intensiv auf die Fahrt vorbereitet. Bei den Treffen gab es Informationen über das Land, über die geplante Reiseroute auch einige sprachliche Üben. Außerdem bekamen wir einen Vorgeschmack auf das Essen in Benin und haben uns in ersten Tanzschritten für die Fahrt locker gemacht. Ein weiterer Teil zum Ende der Vorbereitung war die Auseinandersetzung mit verschiedenen Fragen: mit welcher Haltung fahren wir in dieses Land? Wie begegnen wir den Menschen vor Ort? Ziele dieser Fahrt waren es, das westafrikanische Land Benin, dessen Kultur und seine Menschen, das Leben in den Gemeinden und das Partnerprojekt in Sè kennenzulernen.
Am 13.10.2023 startete unsere Fahrt Richtung Düsseldorf Flughafen. Dabei waren wir ausgestattet mit vielen zusätzlichen Koffern, in denen wir die zuvor gesammelten Sachspenden mit Kinderkleidung, Spielzeugen und Ausstattung für die Schulen und Einrichtungen nach Benin mitgenommen haben. Nach einer Zwischenlandung in Paris sind wir am Abend nach einem längeren Flug in Cotonou, der größten Stadt von Benin, angekommen.
Nach dem Frühstück am ersten Morgen sind wir nach Cotonou reingefahren. Nachdem wir eine große Kirche besichtigen konnten, haben wir einen großen Markt erkundet. Dort sind viele Menschen mit verschiedensten Ständen. Für ein passendes Outfit beim Abschlussgottesdienst haben wir uns Stoffe ausgesucht, die später von Schneiderinnen und Schneidern für uns maßangefertigte Kleidung entworfen haben.
Am ersten Sonntag der Reise haben wir eine Gemeinde besucht, um mit ihnen Gottesdienst zu feiern. Wir wurden mit viel Tanz und Gesang begrüßt, das war sehr beeindruckend und schön! Der Gottesdienst war dann ein erlebnisreicher Gottesdienst für die ganze Gruppe. Es wurde viel getanzt, gesungen und die Stimmung war unbeschreiblich! Es gab eine Band und am meisten Stimmung haben die Kinder und Jugendlichen gemacht.
Nach dem Mittagessen wurde uns von Personen aus der Gemeinde gezeigt, wie Palmöl hergestellt wird und das war auch sehr interessant. Nach den ersten vielen schönen Eindrücken brauchten wir am Nachmittag, auch durch die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit, etwas Erholung.
Der nächste Tag war wieder von verschiedenen Besuchen geprägt. Wir haben eine Schule und einen Kindergarten besucht, wo wir einige Sachspenden und ganz viele Süßigkeiten abgegeben haben. Danach sind wir dann zu den Seminaristen eines Priesterseminars gefahren, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Dann durften wir mit allen Seminaristen und Professoren gemeinsam essen und wir haben wieder getanzt. Zum Abschluss waren wir bei Rolands Freunden essen und haben den Abend dann in unserer Unterkunft auf der Dachterrasse des Gästehauses des Bistums Lokossa ausklingen lassen.
Der darauffolgende Tag war ein besonderer Tag auf der Reise! Wir haben das Partnerprojekt der katholischen Schule in Sè besucht, die die Dompfarrei auf verschiedene Weise unterstützt! Wir wurden wieder mit viel Tanz und Gesang begrüßt, haben zusammen einen Gottesdienst gefeiert und die Bibliothek wurde eingeweiht. Diese konnte durch Spenden, v.a. durch die Familie Lehmann, erweitert werden.
Neben dem ganzen offiziellen Programm haben die kurzen Pausen dazwischen viel Spaß gemacht. Von den Schülerinnen und Schülern hat immer mal wieder wer angefangen, Musik zu machen, zu singen und zu tanzen. Die jüngeren Teilnehmenden der Reisegruppe haben spontan einen Zeltlagertanz mit den Kindern und Jugendlichen eingeübt. Die Kinder haben sich darüber sehr gefreut und haben direkt versucht, mitzutanzen, sodass der Tanz am Ende noch einmal mit allen zusammen aufgeführt wurde. Nach dem Schulbesuch haben wir bei Roland zuhause zu Mittag gegessen und waren anschließend zum Kaffee beim ehemaligen Bischof eingeladen.
Dieser erste Teil der Beninfahrt war von vielen Begegnungen, offiziellen Treffen und Gottesdiensten geprägt. Der zweite Teil der Reise hatte einen stärkeren touristischen Charakter. So wind wir z.B. nach Lomé, der Hauptstadt von Togo, gefahren. An der Grenze mussten wir lange warten und viele Papiere ausfüllen, um einreisen zu können. Da lernt man es noch mehr zu schätzen, dass wir in Europa so einfach von Land zu Land reisen können!
Den darauffolgenden Tag haben wir die Hauptstadt erkundet und in einer Führung in einem Museum mehr über die Geschichte von Togo erfahren. Danach sind wir zurück nach Benin gefahren.
Der vorletzte Tag der Reise lief anders, als erwartet. Zunächst haben wir uns wieder früh zum Frühstück getroffen, um zeitig eine Stadtrundfahrt in Ouidah zu machen, einen Tempel des Vodoo Glaubens zu besichtigen und mehr über das Thema der Sklaverei zu erfahren. Doch es kam, wie es irgendwann kommen musste, und unser Bus hatte sich schon nach kurzer Zeit in einer schlecht befestigen Straße festgefahren. Wir haben es erst mit schieben versucht und auch ein Baustellenfahrzeug hat sein Bestes gegeben, aber es wurde eher immer schlimmer als besser. Das Programm vom Vormittag wurde dann etwas abgeändert auf den Nachmittag gelegt. Da es aber offensichtlich nicht möglich war, die Strecke mit dem Bus zu fahren, hat Roland uns allen Rollertaxis bestellt und wir sind alle zusammen mit Rollern in die Stadt gefahren. Das war auf jeden Fall ein absolutes Highlight der Woche! Die Taxifahrer waren gut gelaunt und wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Wir haben eine sehr interessante Führung bekommen und sind den Weg abgefahren, den die Sklaven damals gehen mussten. Das war sehr interessant, informativ und auch bedrückend. Am 9. Tag der Reise sind wir nach Ganvié gefahren und haben mit zwei Booten eine Rundfahrt durch den Ort gemacht. Ganvié wird auch das afrikanische Venedig genannt und ist eine kleine Stadt mit ca. 35.000 Einwohnenden auf dem Wasser. Wir wurden von Trommeln und Gesang begrüßt, das war wieder sehr schön und beeindruckend. Nachdem afrikanischen Mittagessen sind wir zu einem Priesterseminar weitergefahren, in dem auch Roland ausgebildet wurde. Dort durften wir nochmal an einer Vesper mit wunderschönem Gesang teilnehmen. Der letzte Tag der Reise begann mit einem feierlichen Gottesdienst in der Heimatgemeinde von Roland in Sè und konnten kurz vorm Rückflug noch einige Souvenirs aus Benin auf einem Kunstmarkt in Cotonou kaufen.
Vielen Dank allen, die diese unvergessliche Reise ermöglicht und unterstützt haben. Ein besonderer Dank gilt Roland und dem Team aus Einheimischen vor Ort, die in Benin so viel für die Fahrt organsiert haben.
Insgesamt haben wir mit dieser Fahrt einen vielseitigen Einblick von Benin und v.a. von den Menschen, die dort leben, bekommen. Nach 10 Tagen sind wir etwas erschöpft, aber glücklich durch die vielen herzlichen Begegnungen und wertvollen Erfahrungen nach Osnabrück zurückgekommen. Die vielen schönen Eindrücke werden uns lange in Erinnerung bleiben und gerne berichten wir von der Fahrt z.B. bei der nächsten Kirchenvorstandssitzung am 12. Dezember. Sprecht uns gerne an, wenn wir bei euch in den Gruppen von unseren Erfahrungen aus Benin berichten sollen.
Für die Reisegruppe, Majana Witte und Cedrik Fritz