Die St. Matthias Gemeinde ist die jüngste der 22 Kirchengemeinden der Stadt Osnabrück, wie der Hl. Matthias ins Apostelkollegium, gleichsam im Nachschlag nachgerückt. Seine Gebeine werden in Trier verehrt, eine Reliquie dieses Heiligen befindet sich seit dem 5. Dezember1984 auch in unserer Kirche. Das Patronatsfest wird am 24. Februar gefeiert, dem Fest des heiligen Matthias. Kirchweihfest ist am 5. Dezember.
1965 begannen mit der Gründung des Kirchenbauvereins Pye e. V. die konkrete Umsetzung zur Errichtung eines Kirchengebäudes in Pye. Zehn Jahre später, am 7. Dezember 1975, war die feierliche Grundsteinlegung. Am 5. Dezember 1976 wurde die Kirche durch Bischof Dr. Helmut Hermann Wittler geweiht, und am 1. März 1977 übernahm Pfr. i. R. Wilhelm Jaeger die seelsorgliche Betreuung in Pye. Wenige Jahre später, am 23. Mai 1980 wurde die von Lothar Simon gebaute Orgel geweiht.
Am 1 Juli 1984 wurde St. Matthias selbständige Pfarrgemeinde, gebildet aus Teilen der Pfarreien Liebfrauen, Eversburg und St. Alexander, Wallenhorst. An Pfingsten 1994 wurde mit der künstlerischen Verglasung der Kirchenbau vollendet. Die bis dahin klaren Fenster der Kirche wurden durch verschiedene biblische Motive von Ingrid Vetter-Spilker gestaltet.
Ab Oktober 1999 bildete St. Matthias zunächst eine Pfarreiengemeinschaft mit Liebfrauen, Eversburg. Nachdem der alte Glockenturm marode geworden war, wurde am 26.02.2006 ein neuer eingeweiht. Die Baukosten wurden vom Kirchenbauverein und weiteren Spenden getragen. Die drei Glocken erklangen an Heiligabend 2006 zum ersten Mal gleichzeitig.
Seit der Fusion am 1. Januar 2018 gehören beide Gemeinden aktuell zur Pfarrei Dom St. Petrus.
Fast die gesamte Kirchenausstattung wurde von Egino Weinert geschaffen. Altar, Tabernakel, Ambo, Hängekreuz, Osterleuchter, Standleuchter, Taufschale, Sedilien und die Fenster, für welche er die Entwürfe anfertigte, bilden in dieser Kirche ein harmonisches Bild.
Die fünfeckige Sakramentstele (der Aufbewahrungsort für das „Allerheiligste“) ist 2,5 Meter hoch und zeigt 30 Bilder aus dem Leben Jesu und sein Gnadenwirken an der Menschheit. Der Tabernakel selbst ist in Augenhöhe eingerahmt mit Bildern aus gebrannter Emaille. Die Bilder zeigen, auf der Tabernakeltür: Die Hochzeit zu Kana, dann (im Uhrzeigersinn) Jesus und Thomas, Jesus segnet die Kinder, die Huldigung der drei Weisen und den reichen Fischfang.
Sehenswert ist auch die Taufschale der Kirche. Das Bild in der Mulde symbolisiert die Wiedergeburt aus dem Wasser und dem Heiligen Geist. Hier wird von einem Strom mit dem Wasser des Lebens erzählt, schimmernd wie Kristall, der vom Throne Gottes und des Lammes hervorkam und vom Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und dessen Blätter zur Heilung der Völker dient.