Die Herz Jesu-Kirche wurde gebaut, um die Domkirche zu entlasten. Schon vor ihrer offiziellen Fertigstellung wurde sie für einige Veranstaltungen des 48. Katholikentages im August 1901 in Anspruch genommen. Eingeweiht im März 1902 wurde sie zunächst als Garnisonskirche und für Schulgottesdienste genutzt.
Ursprünglich hatte die Kirche drei Glocken, von denen zwei im Frühjahr 1942 für Rüstungszwecke abgegeben werden mussten. Die dritte Glocke wurde bei schweren Bombenangriffen zusammen mit den Türmen beschädigt. Sie liegt aktuell im Garten hinter der Kirche. Was bedeutet, dass Herz Jesu heute über kein Glockengeläut verfügt.
Die Kirche wurde im Krieg schwer getroffen und erst im Dezember 1955 konnte nach langen Jahren der Planung und des Wiederaufbaus hier wieder der erste Gottesdienst gefeiert werden. Anfang der 70er Jahre wurde eine Innenrenovierung vorgenommen – wie sich später herausstellte, war dabei ein asbesthaltiger Dämmputz verwendet worden. Aus diesem Grund wurde die Kirche von April 1989 bis Dezember 1990 komplett geschlossen und der Asbest von einer Fachfirma entfernt. Die Gemeinde feierte in dieser Zeit ihre Gottesdienste in der Kleinen Kirche und im Gemeindehaus.
Im Zuge der Sanierung wurde die Kirche von Architekt Bruno Braun aus Düsseldorf komplett umgestaltet und in ihrer heutigen Form hergerichtet. Diese Sanierung ist aber nicht die Aktuellste. Weitere Infos sind in dem folgenden Artikel zu finden.
Ein herzliches Willkommen – der „neuen“ alten Josephusglocke und Ihnen allen, die Sie sich hier zu ihrer feierlichen Begrüßung versammelt haben.
Ursprünglich war diese Glocke Teil eines Terzetts, das in der Glockengießerei Petit und Gebrüder Edelbrock in Gescher gegossen wurde. Seit Oktober 1902 läuteten die drei Glocken vom Turm der neu erbauten Kirche zum Gottesdienst, als Zeitanzeige, Alarmzeichen und zu Gedenken und Mahnung. Anlässlich einer „kriegswichtigen“ Metallsammlung mussten zwei Glocken im Frühjahr 1942 abgenommen werden. Bei einem schweren Bombenangriff am 20. August 1942 geriet der südliche Glockenturm in Brand. Die Josephusglocke blieb nahezu unbeschädigt erhalten. Wahrscheinlich lag sie seitdem im Garten des Pfarrhauses im Schatten der Mauer.
Vor einiger Zeit erzählte mir jemand von ihr, und die Besichtigung setzte Gedanken in Gang: Eine Glocke, die zwei Weltkriege nahezu unbeschädigt überstanden hat, sollte doch wieder zum friedlichen Miteinander und Gebet rufen – zumal in unserer Friedensstadt Osnabrück! Natürlich ist so ein Vorhaben nur mit vielfältiger Hilfe realisierbar. Ich freue mich, dass ich heute danken kann: Sowohl der Herrenteichslaischaft, in deren Gebiet die Kirche liegt, für die großzügige finanzielle Unterstützung – so entstanden keine Kosten für die Gemeinde und das Bistum. Als auch den tatkräftigen ehrenamtlichen Helfern bei der Bergung, beim Transport von hier zur Glockengießerei in Gescher für die fachgerechte Reinigung und beim Rücktransport samt hinzu gefügtem Klöppel aus dem Firmenlager und neu angefertigtem Gestell und der Aufstellung hier vorn in der Kirche: Lorenz Seeger, Peter Gutendorf und Johannes Kottmann mit seinen verschiedenen Maschinen.
Die Glocke konnte mehrmals auf dem Kottmannschen Bauernhof zwischengelagert werden. Um einem „Glockenentzug“ vorzubeugen, schenken wir Johannes Kottmann als Zeichen unserer Dankbarkeit diese etwas kleinere Ausführung. Möge uns die Josephusglocke an die Vergangenheit erinnern und fortan nur bei friedlichen Anlässen läuten!
Dr. Wilm Heidemann
(Auszüge aus der Festschrift zum 100jährigen Bestehen Herz Jesu, Ergänzungen von Marion Calmer)
Die Herz Jesu-Kirche wurde zur Entlastung der Domkirche gebaut und war zunächst für Schul- und Garnisons-Gottesdienste vorgesehen.
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Geschichte der Gemeinde Herz Jesu
(Auszüge aus der Festschrift zum 100jährigen Bestehen Herz Jesu, Ergänzungen von Marion Calmer)
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